Nieder mit dem Sparschwein!: Ein Geldbuch - copertina rigida, flessible

Mäuse, Kohle, Moneten, Knete, Zaster, Moos -- all die respektlosen und zugleich bewundernden Namen spiegeln die verachtungsvolle Ehrfurcht vor der Macht des Geldes wider. Doch es ist seltsam: Obwohl der kluge Umgang mit Geld und das richtige Verhalten in Geldsachen unabdingbar sind, um im Leben Erfolg zu haben, schweigt sich die Schule dazu ziemlich aus. Man erfährt dort zwar alles über den Gebrauch des Gerundiums im Englischen und wie die Hauptstadt von Moldawien oder Mazedonien heißt, doch leider fast gar nichts über Sparbuch, Girokonto, Schecks und Kreditkarten. So bleibt es den meisten selbst überlassen, den Umgang mit Geld zu lernen.

Vergnügliche Lehrstunden besonderer Art bietet Nieder mit dem Sparschwein all denjenigen an, die sich bei Geldthemen nicht sattelfest fühlen oder als Heranwachsende erst dabei sind, die aufregende Welt des Geldes zu entdecken. Was ist eigentlich Geld? Was für einen Sinn und Nutzen hat es? Wer hat es erfunden? Kommt es aus Afrika, aus China aus dem Orient? Wozu taugt es und wozu nicht? Was sind Aktien und Optionen? Mit bewundernswert leichter Feder beantwortet der Autor all die Fragen in einem heiteren Plauderton, nie langweilig, aber immer den Nagel auf den Kopf treffend.

Die Kapitel über Geld und Freunde, Geld oder Leben und Gier, Geiz und Völlerei verraten viel Einfühlungsvermögen und sind die gelungensten Kapitel des gesamten Buches.

Fazit: Wohl selten passt das Prädikat "pädagogisch wertvoll" besser als auf den Buchtitel Nieder mit dem Sparschwein. Denn: Welche Gefahren beim richtigen Umgang mit dem Geld auf einen lauern steht eben nicht klein gedruckt auf einer Verpackungsbeilage, wie bei den Pillen aus der Apotheke. --Gerald Eckel