Laß mich doch mal ausreden: Szenen einer Pubertät - copertina rigida, flessible

Es ist für viele Mütter sicher erhellend „aus erster Hand“ zu erfahren, was im Kopf und im Herzen einer 16-jährigen vor sich geht. Doch wenn es sich zum x-ten Mal um die leidigen Themen Chauffeurdienste, Pünktlichkeit, Geld oder Übernachtungsgäste dreht, nerven die immer gleichen Diskussionen beim Lesen genauso wie bei der der Life-Austragung im Alltag. Das Wesentliche hätten Mutter und Tochter sich auch auf der Hälfte der Seiten sagen können.

Das Buch bietet zwar Einblicke aber keine Lösungswege -- und die beiden Streithennen können leider auch nur selten über sich selbst lachen. Ein echter Dialog findet nicht statt, sondern immer nur ein Schlagabtausch nach dem stets gleichen Schema. Es tröstet zwar, dass selbst einer Journalistin im verbalen Kampf mit ihrer pubertierenden Tochter die Munition ausgeht, doch das hilft für die eigenen Konfliktsituationen Zuhause wenig.

Man wird auch das Gefühl nicht los, dass die beiden Kontrahentinnen oft nur das schreiben, was das jeweilige „Lager“ von ihnen erwartet, selbst dann, wenn kurzzeitig so etwas wie wechselseitiges Verständnis aufblitzt. Und wenn Chris und Dena sich dann am Ende des Buches gegenseitig als „Tochter des Jahres“ und „beste Mutter von allen“ bezeichnen, klingt das schon reichlich inszeniert. --Dagmar R